Leonard Feinleins Chronik und die Reichsstadt Gengenbach im Dreißigjährigen Krieg: Das Jahr 1643 war ein annus horribilis, ein Schreckensjahr für Gengenbach – dreimal zog in diesem Jahr eine Armee an der Stadt vorbei und hinterließ dreimal eine Spur der Verwüstung in Stadt und Abtei. Von den Ereignissen inmitten des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) zeugt die Chronik des Stadtpfarrers Leonard Feinlein (1613/14-1679), die bei einem genaueren Blick mehr erzählt als nur die Geschichte vom „totalischen ruin“ der Stadt. Feinleins Präsentation von Erfahrungen und Erwartungen gibt einerseits Anlass, die Zerstörungen Gengenbachs im europäischen Gefüge jenes Krieges zu verorten, der bis zum Ersten Weltkrieg der deutschen Nationalgeschichte als „Urkatastrophe“ galt. Andererseits lädt sie dazu ein, die Geschehnisse im Gengenbach des 17. Jahrhunderts in eine Perspektive der Historischen Friedens- und Konfliktforschung des 21. Jahrhunderts zu setzen.
Veranstaltungen
Die Herausgeber:innen im Gespräch mit Pfr. Martin Engels, Leiter des Evangelischen Forums Mit einem Grußwort von Prof. Dr. Stephan Conermann, Dekan der Philosophischen Fakultät Friedenskonsolidierung und Versöhnung gehören zu den wichtigsten Herausforderungen für moderne Gesellschaften. Gegensätzliche Sichtweisen und unterschiedliche Narrative können Prozesse der Annäherung verhindern. Ein neues Werk, herausgegeben von Florian Helfer, Peter Geiss, Sandra Müller-Tietz und Michael Rohrschneider fragt: Wie können Geschichte und Geschichtsunterricht dazu beitragen,die Abgrenzungslinien solcher Narrative zu überwinden und historische Konflikte zulösen, die von Generation zu Generation weitergegeben oder für aktuelle politische Zwecke erneuert, verstärkt und instrumentalisiert werden? Wir laden Sie herzlich zur Buchvorstellung ein! Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt.
Zum 375jährigen Jubiläum des Westfälischen Friedens findet vom 12.–14.10.2023 die Tagung „Friedensmacher, Multiplikatoren und Profiteure: Akteure des Westfälischen Friedenskongresses“ an der Universität Osnabrück statt. Die Tagung möchte den Fragen nachgehen, welche Personen(-gruppen) am Zustandekommen des Westfälischen Friedens beteiligt waren, wer von diesem Prozess wie profitiert hat und wer auf welche Weise zur Informationsverbreitung beigetragen hat. Ausgerichtet wird die Tagung vom Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Osnabrück, dem Zentrum für Historische Friedensforschung der Universität Bonn sowie dem Institut für Europäische Kulturgeschichte der Universität Augsburg.
Gemeinsam mit den Kooperationspartnern Institut für Europäische Kulturgeschichte Augsburg und Interdisziplinäres Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit Osnabrück findet am 31. Mai der jährliche Doktorand*innenworkshop in Bonn statt. Das Programm finden Sie hier. Teilnahme ist nur auf Einladung möglich. Das Programm finden Sie unter dem unten aufgeführten Link.
Prof. Dr. Michael Rohrschneider hält im Rahmen der Wintervorträge des Vereins für Geschichte und Landeskunde von Osnabrück am 16. März 2023 einen Vortrag über die Genese, den Aufbau und die Perspektiven der historisch-kritischen Quellenedition der Akten zum Westfälischen Frieden („Acta Pacis Westphalicae“). 2022 jährte sich das Erscheinen des ersten Bandes zum 60. Mal. Das kleine Jubiläum lädt dazu ein, die interessante Geschichte dieses am Zentrum für Historische Friedensforschung der Universität Bonn angesiedelten Editionsunternehmens Revue passieren zu lassen und am Beispiel des Westfälischen Friedens die angesichts der Konflikte der gegenwärtigen Staatenwelt besonders augenfällige Relevanz der Historischen Friedensforschung aufzuzeigen.
Internationale Tagung am Deutschen Historischen Institut Paris in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Michael Rohrschneider, Zentrum für Historische Friedensforschung der Universität Bonn. Weitere Informationen folgen.
Gemeinsam mit den Kooperationspartnern Institut für Europäische Kulturgeschichte Augsburg und Interdisziplinäres Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit Osnabrück findet am 15. Juli der jährliche Doktorand*innenworkshop in Osnabrück statt. Das Programm finden Sie hier. Teilnahme ist nur auf Einladung möglich.
Bei der Tagung »Religionsfrieden im Kontext des frühneuzeitlichen Europa« der Akademie der Wissenschaften und der Literatur vom 3. bis 5. Februar 2022 hält Prof. Dr. Rohrschneider einen Vortrag unter dem Titel "Normaljahrsregel und regionale Praxis: Der Düsseldorfer “Kuhkrieg” 1651 in historiographischer Perspektive". Die Tagung findet digital statt.
‚Opportunität‘, ‚Fortuna‘, ‚Anlass‘: Diese Begriffe stehen im Mittelpunkt der interdisziplinären Ringvorlesung „‚Die günstige Gelegenheit‘. Praktiken, Medien und Semantiken der ‚occasio‘ in der Vormoderne“. Gefragt wird nach dem Einfluss solcher ‚Gelegenheiten‘ auf das menschliche Handeln in der Vormoderne und wie es aus künstlerischer bzw. literarischer Perspektive aufgearbeitet wurde. Im Rahmen dieser Ringvorlesung hält Prof. Dr. Michael Rohrschneider einen Vortrag zu Gelegenheiten und Opportunitäten im Kontext des Westfälischen Friedenskongresses.
Mit dem am 24. Oktober 1648 unterzeichneten Westfälischen Frieden sollte ein universaler und dauerhafter Friedenszustand hergestellt werden. Die Realität am Niederrhein sah im nächsten Jahrzehnt jedoch deutlich anders aus, sodass sich die Frage stellt, ob und inwiefern das Jahr 1648 überhaupt einen signifikanten Einschnitt für die Menschen der hiesigen Region darstellte. Der Vortrag knüpft mit dieser Fragestellung an neuere Forschungstendenzen an, die den Fokus stärker auf Übergangs und Transformationsphasen von Krieg und Frieden richten, als dies in der älteren Historiographie der Fall war. Der Vortrag findet im Rahmen der Tagung des Historischen Vereins für den Niederrhein "Neues vom Niederrhein" statt.
Beobachtungen zu Faktionen und Parteien am Immerwährenden Reichstag um 1750 Vortrag an der Universität Halle am 10. Dezember 2019. Zum Programm des Kolloquiums klicken Sie hier.
Vorstellung neuer Publikationen zur frühneuzeitlichen Friedensforschung Dr. Dorothée Goetze und Prof. Dr. Michael Rohrschneider laden zur Vorstellung neuer Publikationen zur frühneuzeitlichen Friedensforschung ein. - Dorothée Goetze/Lena Oetzel (Hg.): Warum Friedenschließen so schwer ist. Frühneuzeitliche Friedensfindung am Beispiel des Westfälischen Friedenskongresses (Schriftenreihe zur Neueren Geschichte 39, NF 2), Münster 2019, Aschendorff, ISBN 978-3-402-14768-9 - Michael Rohrschneider (Hg.): Frühneuzeitliche Friedensstiftung in landesgeschichtlicher Perspektive (Rheinisches Archiv, 160), Wien/Köln/Weimar 2020, Böhlau, ISBN 978-3-412-51584-3 Michael Kaiser (Köln/Bonn) thematisiert in seinem Impulsvortrag frühneuzeitliche Friedensfindung und führt zugleich in den Forschungskontext ein. Im anschließenden Podiumsgespräch wird die gesellschaftliche Relevanz frühneuzeitlicher Historischer Friedensforschung diskutiert.
Bonn international conference on history teaching and peacebuilding Internationale Tagung und Lehrkräftefortbildung mit der Abteilung für Didaktik der Geschichte und der Abteilung für Geschichte der Frühen Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte der Universität Bonn in Kooperation mit dem Zentrum für Historische Friedensforschung. Informationen finden sich auf dem Tagungsblog.
Podiumsdiskussion (Prof. Dr. Rohrschneider und Dr. Goetze) Bei der Dresdner Tagung "Kurfürst Johann Georg I. und der Dreißigjährige Krieg in Sachsen" sind Prof. Dr. Rohrschneider und Dr. Goetze bei der Podiumsdiskussion zu "Kursachsen und Europa im Dreißigjährigen Krieg" dabei. Weitere Informationen zur Tagung finden sich unter dem angegebenen Link.
Vortrag (Prof. Dr. Rohrschneider) Vortrag im Rahmen der Tagung "'in Betrachtung gegenwärtiger jämmerlicher Zeiten'. Neue Forschungen zur Geschichte des Dreißigjährigen Krieges in Württembergisch Franken" des Historischen Vereins für Württembergisch Franken e.V. in Schwäbisch Hall (9./10.7.2021).