Acta Pacis Westphalicae (APW)

In den APW werden seit 1961 die Akten des Westfälischen Friedenskongresses ediert. Die Standardedition frühneuzeitlicher Quellen zur Politik-, Diplomatie- und Kulturgeschichte des großen Friedenskongresses liegt in mittlerweile 48 gedruckten Bänden vor.

In den Jahren von 1643 bis 1649 versammelten sich Gesandte aus rund 150 europäischen Staates und Territorien in Münster und Osnabrück, um nach jahrzehntelangem Krieg Frieden zu schließen. Ihre Verhandlungen mündeten in drei Friedensverträge: den spanisch-niederländischen Frieden vom 30. Januar 1648 sowie die beiden Friedensschlüsse des Kaisers mit Frankreich und Schweden vom 24. Oktober 1648 (das Instrumentum Pacis Monasteriensis = IPM und das Instrumentum Pacis Osnabrugensis = IPO). Die Acta Pacis Westphalicae (APW) bieten in historisch-kritischer Edition die wichtigsten Akten und Urkunden zu IPM und IPO. Darüber hinaus dokumentieren sie die Grundzüge der Verhandlungen zwischen den Niederlanden und Spanien sowie die französischen-spanischen Verhandlungen, die 1648 scheiterten und erst im Pyrenäenfrieden von 1659 erfolgreich abgeschlossen werden konnten.

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© ZHF/Universität Bonn
Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
© ZHF/Universität Bonn

Für die Edition der APW wurden Quellen aus rund 150 europäischen Archiven und Bibliotheken herangezogen. Die drei Serien enthalten Instruktionen (I), Korrespondenzen (II) sowie Protokolle, Verhandlungsakten, Diarien und Varia (III). In bislang 49 Bänden und rund 35.000 Seiten Text liegt der Fokus auf dem Zustandekommen der Vertragsartikel von IPM und IPO. Damit werden die Bestimmungen zur Gewährleistung des Friedens, zu Amnestie, Friedensvollzug, Reichsreligionsrecht, Reichsverfassungsrecht, Schuldenwesen, Handel, Truppenabzug und nicht zuletzt zu den territorialen Veränderungen dokumentiert. Durch die Dichte der Überlieferung fallen Schlaglichter auch auf Alltag, Sprache und Kommunikation der Diplomaten, auf Zeremoniell und Ritual sowie Militärisches, sofern es Auswirkungen auf die Verhandlungen gehabt hat. Die detaillierte Darstellung der diffizilen Verhandlungen auf diesem ersten großen weltlichen Kongress der Neuzeit ist von allgemeinem Interesse für die Friedensforschung, weil sie Einblick in die Techniken und Formen des Aushandelns gibt, wie sie auch bei späteren Friedensverhandlungen praktiziert wurden. Einleitung, ausführlicher Sachkommentar und Register erschließen die Edition.

Der Westfälische Frieden

Informationen zu den APW finden Sie auch bei APW digital

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