Westfälischer Friedenskongress digital (WFKd)
Die Sammlungen des Zentrums für Historische Friedensforschung
Das Projekt „Westfälischer Friedenskongress digital (WFKd)“ führt forschungsrelevante Quellenbestände zum Westfälischen Frieden(skongress) auf dem Portal für Quellen und Editionen (QED) der Max Weber Stiftung (MWS) zusammen. Bereits verstreut digital publizierte, aber nicht nachhaltig verfügbare Quellenbestände werden dadurch nach FAIR-Prinzipien neu bereitgestellt. Des Weiteren werden bislang unberücksichtigte Quellen aus der Sammlung des Zentrums für Historische Friedensforschung (ZHF) technisch gleichwertig aufbereitet und veröffentlicht. Durch gezielte Transformations- und Annotationsworkflows an den zugrundeliegenden (Meta-)Daten entsteht auf QED ein forschungspraktisch und interdisziplinär orientiertes Fachportal für Quellen zum Westfälischen Frieden und seinem Zustandekommen, das international für zahlreiche Fachrichtungen relevantes Material veröffentlicht.
Projektbeschreibung
Das Ergebnis der langjährigen Grundlagenforschung am ZHF und seiner Vorläuferinstitution, der Vereinigung zur Erforschung der Neueren Geschichte (VENG), ist die Quellenedition der „Acta Pacis Westphalicae“ (APW), die bislang 48 gedruckte Bände umfasst, von denen 40 auf APW digital als Retrodigitalisat veröffentlicht sind. Ergänzt wird dieses Angebot durch das elektronische Supplement „Pax Westphalica“, das zeitgenössische und spätere Vertragsübersetzungen präsentiert.
Als Grundlage dieser umfangreichen Quellenarbeit dient dabei die weit über die edierten Materialien hinausgehende Sammlung von Quellen und Quellenabschriften des ZHF. Diese Materialsammlung bildet einen Bestandteil des in Kooperation mit der Max Weber Stiftung (MWS) durchzuführenden Projektes „Westfälischer Friedenskongress digital“. Ziel desselben ist es, forschungsrelevante, derzeit jedoch verstreut digital publizierte oder unveröffentlichte Quellenbestände zum Westfälischen Frieden(skongress) auf dem Portal für Quellen und Editionen (QED) der MWS zusammenzuführen.
Aus der Sammlung des ZHF wurden hierfür vier Quellenbestände ausgewählt, die einerseits eine hohe Anschlussfähigkeit an neuere Tendenzen der Frühneuzeitforschung aufweisen sowie andererseits eine europäische Perspektive auf das Kongressgeschehen ermöglichen: Hierzu zählt das Diarium der kurkölnischen Gesandtschaft („Diarium Wartenberg“), das zwar bereits im Rahmen der APW historisch-kritisch ediert wurde, allerdings in stark gekürzter und regestierter Form. Des Weiteren wurden neben den Protokollen der evangelischen Ständeberatungen („Corpus Evangelicorum“) die Korrespondenzen des venezianischen Vermittlers Alvise Contarini sowie diejenigen der spanischen Gesandtschaft ausgewählt. Die genannten Quellenbestände liegen jeweils als unedierte Abschriften, allerdings in unterschiedlichen Dateiformaten, vor: Während die venezianische und spanische Kongress-Korrespondenz sowie die Protokolle des Corpus Evangelicorum bereits digital vorliegen, ist es notwendig, die maschinenschriftliche Transkription des Diariums Wartenberg mittels der KI-gestützten Plattform Transkribus zu transkribieren und in ein maschinenlesbares Dateiformat zu überführen.
Darüber hinaus werden im Rahmen dieses Projekts – neben den PDFs der Pax Westphalica-Website – sowohl die XML-Dateien der 40 bereits in APW digital veröffentlichten als auch die PDFs der bislang nicht digital veröffentlichten APW-Bände in QED integriert. Als Ergebnis eines mehrsträngigen Workflows, in dessen Zuge die Quellen- und Datenbestände technisch gleichwertig aufbereitet und nach festgelegten Standards annotiert werden, entsteht ein forschungspraktisch und interdisziplinär orientiertes Fachportal für Quellen zum Westfälischen Frieden und seinem Zustandekommen.


Projektbeteiligte
Leitung: Prof. Dr. Michael Rohrschneider
Koordination: Alexander Gerber M.A.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter: Jonas Bechtold M.A.
WHK: Katharina Stuhldreher M.A.
SHK: Connor Schmidt (April-Juni 2024)
WHF: Alexander Winkens B.A. (Juli-September 2024)
Projektbeginn: April 2024
Das Projekt wurde von April bis Dezember 2024 gefördert von: TRA Presents Pasts: Transdisciplinary Research Area ‚Vergangene Welten – Zeitgenössische Fragen. Kulturen in Zeit und Raum‘
